Symposium: Zur Zukunft des Kuratorischen.

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Im Deutschen Hygienemuseum

Ausstellungen sind Orte ästhetischer und intellektueller Erfahrungen gemacht werden können. So vielfältig wie ihre Themen und Exponate sind die Anforderungen an die Konzeption von Ausstellungen. Das Selbstverständnis und die Traditionen der unterschiedlichen Museumstypen bestimmen die jeweils als angemessen geltenden Präsentationsformen: So werden in Kunstmuseen die gezeigten Werke als der eigentliche Inhalt einer Ausstellung angesehen, während in anderen eher Museumstypen die Vermittlung von kulturhistorischem, technischem oder medizinischem Wissen im Vordergrund steht, für das die gezeigten Dinge Übersetzer oder Metaphern sind.

Auch die Rolle der Kuratorinnen und Kuratoren wird unterschiedlich interpretiert. Die einen verstehen sich in erster Linie als Moderatoren eines Prozesses, in dessen Mittelpunkt die Werke der Künstler oder das wissenschaftliche Wissen stehen; andere sehen sich eher als Autoren, Regisseure oder Dramaturgen für eine eigene Form des Umgangs mit Wissenschaft, Kunst und Kultur.

Das Deutsche Hygiene-Museum widmet sich in den kommenden Monaten in drei Symposien der Schlüsselrolle der Kuratorin und des Kurators im musealen Betrieb. Was und wie können Kunstmuseen und kulturhistorische Wissensmuseen in Hinblick auf ihre Ziele und Methoden voneinander lernen? Welche Bedeutung können theoretische Ansätze aus Philosophie, Soziologie oder Psychoanalyse für die kuratorische Durchdringung einer Thematik haben? Welche Konsequenzen würden sich daraus für das Kuratieren selbst und für die Struktur und Gestaltung von Ausstellungen ergeben?

Stellt die Transformation von Wissen und Affekten durch Übersetzung eines Themas in einen öffentlichen Raum, eine Expertise eigener Art dar? Handelt es sich beim Ausstellen mithin um eine eigene Form von Wissenschaft? Und/oder handelt es sich um eine vornehmlich ästhetische und/oder pädagogische Praxis? Wenn ja – worin besteht sie? Lässt sich das Kuratieren einer Ausstellung lehren und lernen?

Bettina Riedrich
KategorieSag's dem Netzwerk

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Ich bewege mich gerne im zwischendrin, dort, wo sich die Energie sammelt und etwas ins Fliessen kommt: Zwischen Besuchern und Objekten. Zwischen Fragen und Antworten. Zwischen Ideen und dem Versuch ihrer Verortung.

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