Im Kunsthaus gegangen. Ein persönlicher Rückblick

Schreibe einen Kommentar

Eine eindrückliche Blickwinkelverschiebung war das: Die Kunstwerke wurden zu Betrachtern und wir zu Objekten!

Der Walk durch’s Kunsthaus Zürich mit Marie-Anne Lerjen verschob durch leichte Verhaltensänderungen die eigene Wahrnehmung (und wahrscheinlich auch die derjenigen, die uns zusahen). Bei einem flotten Marsch durch die Sammlungsbestände des Hauses bestand die erste Herausforderung darin, die Gruppe nicht zu verlieren und das Tempo zu halten. Kaum daran gewöhnt, trat eine Art Wahrnehmungsverschiebung ein: Während wir so durch die Räume hetzten, schienen rechts und links von uns die Bilder von den Wänden herabzuschauen und uns zu den Betrachteten zu machen. Verstärkt und bewusst wurde dieser Effekt durch ein apruptes An- und Innehalten, der Raum schien sich wieder zu öffnen und wir waren (für einen kurzen Moment) ganz „normale“ Museumsbesuchende – um uns bereits kurz darauf vor allem von den anderen MuseumsgängerInnen beobachtet zu fühlen, die interessiert, belustigt, irritiert, neugierig oder verhalten unseren „Schleichgang die Treppe hinauf“ verfolgten.

Das Museum verliessen wir ungewohnt erfrischt und voller anregender Gedanken und Ideen: Der Wechsel der Tempi, das Schärfen der Wahrnehmung und Bewusstwerden des Gehens an sich und in Ausstellungen brachte Körper und Geist zusammen und ermöglichte neue Erfahrungen. Vielen Dank, Marie-Anne!

Zum Thema ist ein Buch erschienen: Ways to wander the Gallery kann online hier bestellt werden.

Bettina Riedrich

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.