Müde Museen. Oder: Wie Ausstellungen unser Denken verändern können.

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von Daniel Tyradellis
Edition Körber-Stiftung, Hamburg 2014.

Museen sind Massenmedien. Aufwendige Ausstellungsprojekte erreichen immense Besucherzahlen; kühne Museumsbauten bilden neue Landmarken. Lauter Erfolgsgeschichten, oder? Doch auch wenn sie es ungern zugeben: Betrieb und Besucher sind gleichermaßen ermüdet. Immer mehr, immer teurer, immer multimedialer – und irgendwie immer dasselbe … Der Mangel an Ideen und gedanklicher Tiefe, die ängstliche Befriedigung antizipierter Erwartungen und die Selbstreferenzialität des Betriebs gehören für den Philosophen und Kurator Daniel Tyradellis zu den Kernproblemen der Museen. Wichtiger als ein breiteres Spektrum an Exponaten und Präsentationsformen sollten die inhaltlichen Überlegungen sein, die Themen und Thesen einer Ausstellung, die sich von den überholten Oppositionen und Zuordnungen frei machen und dadurch den Museen neue Möglichkeiten eröffnen, mit ihren Objekten und ihrer Expertise umzugehen. So könnten Ausstellungen entstehen, die jeden Besucher ernst nehmen, das Denken in neue Bahnen lenken und das Museum als einzigartiges Medium nutzen, um Erfahrungsräume anderer Art zu öffnen.

Bettina Riedrich
KategorieLesetipps

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Ich bewege mich gerne im zwischendrin, dort, wo sich die Energie sammelt und etwas ins Fliessen kommt: Zwischen Besuchern und Objekten. Zwischen Fragen und Antworten. Zwischen Ideen und dem Versuch ihrer Verortung.

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